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02.05.2025 - Von Fast Fashion zu Fair Fashion: Workshop zu nachhaltigem Kleidungseinkauf

Woher kommt eigentlich das T-Shirt, das wir jeden Tag tragen? Was hat Mode mit Umweltverschmutzung zu tun?

Diese Fragen haben wir uns beim Workshop „Nachhaltige Mode: „Wie sauber ist Deine Kleidung?“ mit Barbara Beltran Torres von „Grenzenlos“ (WUS Germany) gestellt und dabei spannende Einblicke in die Welt der Mode bekommen. Klar wurde schnell: Hinter unserer Kleidung steckt viel mehr, als man auf den ersten Blick denkt.

Die Modeindustrie verursacht große Umweltprobleme in den Herstellungsländern:

Der Wasserverbrauch ist extrem hoch: 20.000 Liter werden für 1 kg Baumwolle benötigt. Der Aralsee zwischen Usbekistan und Kasachstan, einst einer der größten Seen der Welt, ist deshalb nahezu ausgetrocknet. Chemikalien zum Färben und Waschen verschmutzen Flüsse und verursachen Krankheiten. Außerdem herrschen in den Fabriken schlechte Arbeitsbedingungen, die in Deutschland so (seit langer Zeit) nicht (mehr) erlaubt sind sowie Kinderarbeit.

Doch weshalb sind die Bedingungen so schlecht?

Die Modeindustrie bietet häufig wechselnde Designs zu möglichst geringen Kosten. Von 29,00 EUR Verkaufspreis eines T-Shirts beträgt der Lohnanteil gerade mal knapp 0,20 EUR, der Gewinn der Fabrik 1,15 EUR, der Materialanteil 3,40 EUR, während der Rest hauptsächlich für Handel, Marketing und Marge des Modeunternehmens bestimmt ist. Dass dafür keine guten Arbeitsbedingungen möglich sind, ist eigentlich klar. Also lassen die Unternehmen in Ländern fertigen, in denen das keine so große Rolle spielt, vor allem in China und Bangladesch.

Geht es auch anders?

In Peru, der Heimat von Barbara, setzt man nach wie vor auf natürliche Textilproduktion. Die Peruaner stellen ihre Kleidung hauptsächlich aus der Wolle der heimischen Alpakas und Lamas her. Zum Färben nutzen sie Farbstoffe aus der Natur.

Was können wir tun?

Wir sollten uns zum einen nicht verleiten lassen, stets die neueste Mode möglichst billig zu kaufen. Stattdessen sollten wir Wert legen auf qualitativ hochwertige Kleidung, die unter guten Arbeitsbedingungen, nach Möglichkeit lokal (also in Deutschland) und ohne giftige Chemie hergestellt bzw. fair gehandelt wurde. Nur qualitativ hochwertige Kleidung lässt sich gut gebraucht verkaufen oder recyceln. Viele junge Menschen kaufen auch bewusst gebrauchte Kleidung aus Second-Hand-Läden oder aus dem Freundeskreis.

Auch alle anderen Schüler sollten sich mit dem Thema auseinandersetzen. Wir bedanken uns bei Barbara für die tolle Veranstaltung!

„Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ bereitet Schüler an beruflichen Schulen praxisnah auf die globalisierte Arbeitswelt vor und fördert das Verständnis für Nachhaltigkeit und globale Zusammenhänge. Aktive, meist internationale Studierende, führen Lehrkooperationen durch, um Themen der Agenda 2030 und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu vermitteln.

 

Klasse BA11C mit Klassenleiter Herrn Johannes Mayr

Von links nach rechts: Karin Landgraf, Barbara Beltran Torres, Johannes Mayr, Judith Albes

Erarbeitungs-Arbeitsauftrag an die Klasse