11.07.2025 - Auftakt der Welserschule zur Klimaschule Bayern
Seit 2023 arbeitet das Nachhaltigkeitsteam der Berufsschule IV (Welserschule) intensiv an der Zertifizierung zur „Klimaschule Bayern“ – mit Erfolg: Die wichtigsten Grundlagen wie die CO₂-Bilanzierung und ein umfassender Klimaschutzplan wurden bereits erarbeitet und von der Schule beschlossen.
Bei der Auftaktveranstaltung am 25.06.2025 stellte die Schule nun all diese geplanten Maßnahmen einer breiteren Öffentlichkeit vor. Stadtrat Peter Rauscher in Vertretung für Oberbürgermeisterin Frau Weber dankte allen Beteiligten für das Engagement und wies auf die Unterstützung durch die Stadt Augsburg als Sachaufwandsträger hin.
„Unsere Auszubildenden sind die Entscheiderinnen und Entscheider von morgen“, betonte Schulleiterin Karin Landgraf. „Wir möchten heute den Samen für nachhaltiges Handeln säen – damit er spätestens nach der Ausbildung aufgeht.“
Dass nachhaltiges Handeln in der Wirtschaft einerseits herausfordernd sei, weil zunächst häufig Investitionen anfallen, aber zugleich wichtig für das Erwirtschaften zukünftiger Erträge, stellte Frau Spieckerhoff, Nachhaltigkeits-Managerin der Stadtwerke Augsburg heraus. Dabei seien die Unternehmen dankbar für verlässliche politische Rahmenbedingungen. Die Stadtwerke unterstützten die Veranstaltung auch, indem sie ihren Veranstaltungssaal zur Verfügung stellten.
Angelika Bachmann von der Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK) gab einen Überblick über „Klimaschule Bayern“ und Beispiele, wie Schulen auf nachhaltiges Verhalten Einfluss nehmen können. Am Beispiel der verschränkten Arme führte sie den Anwesenden vor Augen, wie es sich anfühlt, wenn man bisherige Gewohnheiten ändert, um nachhaltiger zu leben, z. B. wenn man weniger Fleisch konsumiert.
In einer Diskussionsrunde nahmen die geladenen Gäste aus der Politik Stellung zu Fragen von Auszubildenden, die vor der Veranstaltung im Unterricht erarbeitet wurden. Die Mitglieder des Bayerischen Landtags, Simone Strohmayr, Cemal Bozoglu, Andreas Jäckel und Andreas Jurca sowie Umweltreferent Reiner Erben und Norbert Pantel (Beauftragter „Bildung für nachhaltige Entwicklung“) erklärten unter anderem, wie sie persönlich in ihrem Alltag nachhaltig handeln und wie die Politik Bürgerinnen und Bürger zu nachhaltigem Handeln animieren kann. Tatsächlich nutzen die Diskussionsteilnehmer fast ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel und Fahrrad.
Es wurden aber auch unterschiedliche Standpunkte deutlich, insbesondere bei Fragen zur Finanzierung des Deutschland- bzw. Azubi-Tickets (aus der Mobilitätsumfrage geht übrigens hervor, dass knapp 60 % der Schulwege mit ÖPNV zurückgelegt werden) oder Abgaben auf Einweg-Behälter für Essen und Trinken (die größte Restmüll-Quelle im Schulhaus).
Ein Ziel des Teams der Berufsschule IV ist es, wirkungsvolle Maßnahmen zum Hitzeschutz umzusetzen. Das Gebäude verfügt über keinerlei Außenbeschattung an Fenstern, was ab Juni gerade auf der Südseite zu Raumtemperaturen über 30 Grad führt. Auch bei anderen Maßnahmen zur Energieeinsparung, wie Erneuerung der Fenster aus dem Jahr 1956, ist die Schule auf den Sachaufwandsträger angewiesen. Der größte „Hebel“ der Berufsschule besteht daher darin, das Verhalten der Gebäude-Nutzer zu steuern durch Stoßlüften im Winter, sparsamen Stromverbrauch und Mülltrennung. Die Einsparung von Energie und Restmüllcontainern kommt am Ende auch der Stadt Augsburg finanziell zugute. Außerdem soll eigenen Mitarbeitern (Lehrkräfte und Verwaltung) und Auszubildenden mit laufenden Informationen und Projekten gezeigt werden, wie nachhaltiges Verhalten im Alltag möglich ist. Denn mit kleinen Verhaltensänderungen bei jedem Einzelnen lässt sich in der Summe viel bewirken.
Judith Albes und Johannes Mayr



