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04.11.2019 - Energiemanagerschulung 2019

Rund 758.000 kWh Wärmeenergie, 42.000 kWh Strom und 946.000 Liter Wasser. Dies sind die Verbrauchswerte unserer Schule. Dazu kommen mehrere Tonnen Verpackungs-, Papier- und Restmüll. Verursacht werden diese Verbrauchswerte von über 2000 Schüler/innen und Lehrkräften der Welserschule.

Wie schaffen wir es, dass die Verbrauchswerte, die damit verbundene Umweltbelastung und die Kosten für die Steuerzahler im notwendigen Rahmen bleiben?

Damit das gelingen kann, sind in jeder Klasse zwei Schüler/innen als Energiemanager dafür verantwortlich, dass nach bestimmten Vorgaben geheizt und gelüftet wird und Stromverbraucher (Beleuchtung, Beamer) effizient genutzt werden. Eine konsequente Mülltrennung durch alle Schüler/innen und Lehrkräfte sorgt dafür, dass seit 1995 ein Müllcontainer eingespart wird. Insbesondere beim Stromverbrauch konnten im letzten Jahr große Einsparungen erreicht werden dank neu angeschaffter Rechner und neuer, energieeffizienter Versorgungsautomaten.

Damit alle Energiemanager an der Schulung teilnehmen können, findet diese an jedem Unterrichtstag innerhalb einer Woche statt.  Die Veranstaltung verfolgt neben der Vermittlung der Verhaltensregeln im Schulhaus den pädagogischen Zweck, den Zusammenhang zwischen dem eigenen Verhalten und dessen Auswirkungen auf unsere Umwelt zu erkennen.

Dazu ermittelten die Energiemanager/innen am Donnerstag ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck mit Hilfe der „großen Füße“ des Eine Welt Netzwerk Bayern e. V. Die Bandbreite bei der Auswertung war enorm. Insbesondere Autofahrer, die viel Fleisch essen und gerne in den Urlaub fliegen, konnten im negativen Sinne „punkten“. Umgerechnet auf globale Hektar ergäbe sich bereits bei unseren Azubis ein Bedarf von deutlich mehr als einem Planeten Erde, um alle Menschen mit demselben Konsumverhalten zu versorgen.

An den anderen Schulungstagen bezogen die Azubis Stellung zu Aussagen wie „Umwelt-/ Klimaschutz in meinem Privatleben spielt derzeit keine Rolle“ oder „… spielt in meinem Alltag und Konsumverhalten eine große Rolle“. Auch hier gab es ein weites Feld bei den Rückmeldungen. Einige Auszubildende merkten an, dass es ihnen schlichtweg zu anstrengend sei, bei jedem Einkauf auf so viele Siegel zu achten und darüber hinaus zu teuer.

Im anschließenden Vortrag stellte der Umweltbeauftragte der Welserschule den Bericht des Weltklimarates 2018 dem aktuellen Klimapaket der Bundesregierung gegenüber. Das Feedback unter den Teilnehmern war einhellig, dass das wohl nicht ausreichen werde, um den Klimawandel zu stoppen. Allerdings wären nur wenige Teilnehmer bereit, mehr Geld auszugeben für die klimaschädliche Verbrennung von Benzin oder ihren Konsum einzuschränken. Das spiegelt auch das Dilemma einer Regierung wieder, die Klimaschutz-Politik betreiben will.

In einem Abschlussquiz konnten die Teilnehmer ihr Wissen zu den Themen Energieherstellung- und Verbrauch, Verpackungen und Mülltrennung und anderen Umweltthemen testen. Für die Gewinner gab es jeweils einen kleinen Preis. Gewinnbringend war die Veranstaltung hoffentlich für alle Energiemanager, was die Umsetzung der Verhaltensregeln in ihren Klassen betrifft, aber auch in ihrem privaten und betrieblichen Umfeld.

Johannes Mayr (Umweltbeauftragter der Berufsschule IV)

Schüler/innen ermitteln mit Hilfe von „Fußabdrücken“ Eine Welt Netzwerk Bayern e.V. ihren ökologischen Fußabdruck (Foto: Johannes Mayr)

Probleme beim effizienten Heizen und Lüften sowie bei der richtigen Mülltrennung in der Berufsschule (Fotos: Johannes Mayr)