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04.10.2020 - Corona-Info für die Ausbildungsbetriebe 02.10.2020

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Ausbilderinnen und Ausbilder,

wie Sie aus unterschiedlichen Quellen schon erfahren haben, ist Corona diese Woche auch an unserer Schule angekommen. Aus Ihren Anrufen und Rückmeldungen entnehmen wir, dass sehr viele Gerüchte und Halbwahrheiten die Runde machen und zu Unsicherheiten führen.

Zunächst dürfen wir Ihnen versichern, dass wir uns penibel an die gesetzlichen Vorgaben, des Staatministeriums, der Regierung von Schwaben und der Gesundheitsämter halten.

Was passiert also, wenn uns eine positiv getestete Person gemeldet wird, die an unserer Schule ist? Zunächst wird die ganze Klasse in häusliche Isolation geschickt, die SchülerInnen müssen sich sofort und auf schnellstem Weg nach Hause begeben. Die Kontaktdaten werden dem Gesundheitsamt übermittelt. Dieses nimmt umgehend – zunächst telefonisch – mit den gemeldeten SchülerInnen Kontakt auf und verfügt offiziell die Quarantäne. Dies erfolgt dann auch noch per Mail, die Quarantäneanordnung mit Angabe des Endes der Isolation wird per Post verschickt. Außerdem ermittelt das Gesundheitsamt, zusammen mit der betroffenen Person und uns, weitere mögliche Kontaktpersonen der Gruppe 1. Diese werden ebenfalls vom Gesundheitsamt kontaktiert und in Quarantäne geschickt.

An diese Einschätzung und Anweisung des Gesundheitsamtes halten wir uns. Wir haben keine Befugnis, weitere Schüler „auf Verdacht“ in häusliche Isolation zu schicken. Wer Kontaktperson 1 oder 2 ist, liegt letztendlich in der Entscheidungsmacht des Gesundheitsamtes.

Zukünftig werden Sie von uns per Mail unverzüglich informiert, wenn Ihr/e Auszubildende/r von einer solchen Isolationsanordnung betroffen ist. Wenn Sie keine Mail von uns erhalten, ist Ihr/e Auszubildende/r nicht betroffen. Sehen Sie dann bitte von Anrufen bei uns ab.

Wichtig: Ein oder mehrere negative Tests verkürzen nicht den Quarantänezeitraum! Dieser endet erst am vom Gesundheitsamt festgelegten Datum.

Leider haben wir – genauso wie Sie – keinen Einfluss auf die Vorgaben des Staatsministeriums. Die gegenwärtige Anweisung sieht den Regelunterricht ohne verpflichtendes Maskentragen vor. Das bedeutet, volle Klassenzimmer ohne MNB. Das Tragen einer Maske im Klassenraum ist momentan nur freiwillig möglich, d.h. wir haben keine Möglichkeit, den SchülerInnen das Tragen einer solchen während des Unterrichts vorzuschreiben. Auf den Begegnungsflächen hingegen ist das Tragen Pflicht, hier können wir Verstöße auch ahnden. Wir haben auch keine Möglichkeit, Klassen zu teilen. Die Teilungsgrenzen wurden durch Corona nicht verändert. Wenn Sie also auf Ihre Auszubildenden dahingehend einwirken, dass diese die MNB möglichst auch im Klassenzimmer – zum Schutz der anderen und zum Eigenschutz – tragen, würden Sie sehr zu einer sichereren Situation beitragen.

Der zweite Faktor, den wir nicht beeinflussen können, ist der Öffentliche Nahverkehr und das Freizeitverhalten der Auszubildenden. Die Busse und Straßenbahnen sind voll, oft wird die vorgeschriebene Maske nicht oder falsch getragen. Das können wir leider nicht ändern.

Was uns aber noch viel mehr entsetzt, ist das Verhalten der SchülerInnen vor und nach dem Unterricht: Ankommen vor der Schule ohne Maske, enges Zusammenstehen, z. T. das gemeinsame Rauchen einer Zigarette, Händeschütteln, Umarmen, dicht an dicht stehen usw. Aus Schilderungen der SchülerInnen erfahren wir auch, wie ihr Wochenende war: Party, ohne dass Kontakte nachvollzogen werden können, Alkoholkonsum, kein Einhalten der Abstandsregeln etc. Unsere Einflussmöglichkeiten als Schule sind hier, von Appellen abgesehen, sehr limitiert.

Diese Woche haben SchülerInnen einer Klasse zum ersten Mal am eigenen Leib erfahren, wie es ist, von jetzt auf gleich in häusliche Isolation zu müssen, längst geplante und vereinbarte Termine nicht wahrnehmen zu können, Verabredungen abzusagen, über eine Woche das Haus nicht verlassen zu dürfen, sich innerhalb des Haushalts isolieren zu müssen und vor allem, nicht in die Arbeit gehen zu dürfen, mit allen Folgen für die betroffenen Betriebe.

Bitte nutzen Sie alle Ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, die Auszubildenden bezüglich ihres Verhaltens und den damit verbundenen Folgen zu sensibilisieren.

Vielleicht haben wir ja alle zusammen Glück und es hat sich diese Woche um einen Einzelfall gehandelt. Realistisch betrachtet wird es aber zu weiteren Fällen und damit verbundenen Isolationsanordnungen kommen.

Auf weiterhin gute Zusammenarbeit!

Freundliche Grüße

Karin Landgraf und Peter Lutzenberger

Schulleitung